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Aufruf des „Runden Tisches der Luthergemeinde gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus „

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Die NPD hat für den 1. Mai einen überregionalen Aufmarsch in Worms angekündigt. Unter dem Motto „Asylbetrug macht uns arm“ wollen die Neonazis den internationalen Tag der Gewerkschaften instrumentalisieren, um ihre rassistische Hetze gegen Flüchtlinge auf den Straßen zu skandieren. Sie versuchen, bei finanziell schwachen, arbeitslosen Menschen Neid zu schüren und die Schuld an sozialen Problemen den Flüchtlingen anzulasten. Sie verschweigen die Ursachen für die weltweite Flucht von Menschen wie Krieg, Bürgerkrieg, Verfolgung, Umweltzerstörung, Armut und Hungersnot. Sie missachten das Grundrecht auf Asyl, das nach den Erfahrungen des Faschismus in unserer Verfassung verankert wurde. Neonazis treten die unveräußerlichen Menschenrechte mit Füßen und wollen die Demokratie beseitigen.

Rassistische Hetze war und ist nicht selten ein Auftakt zu Mord und Totschlag. Allein seit 1990 wurden in Deutschland mehr als 180 MigrantInnen, ermordet, weil sie nicht in das menschenverachtende Weltbild von Neonazis passten. An der Ermordung von 9 Migranten und der Polizistin Michelle Kiesewetter durch den NSU waren Neonazis beteiligt, die im August 1996 durch Worms marschierten.

Wir stehen an der Seite derer, die den Angriffen der Neonazis ausgesetzt sind!

Wir rufen alle Menschen – gleich welcher Religion oder Weltanschauung, Junge und Alte, mit oder ohne deutschem Pass – auf, Neonazis nicht ungehindert durch Worms marschieren zu lassen!

Wir stellen uns am 1. Mai mit kreativen, gewaltfreien Aktionen den Neonazis entgegen !

Die stellvertretende Kirchenpräsidentin unserer Landeskirche, Frau Ulrike Scherf, ist angefragt und hat Ihr Kommen und Ihre Mitwirkung signalisiert.

Bereits um 9 Uhr findet auf dem Obermarkt das Gebet der Religionen statt – auf dem Obermarkt, weil wir zeigen wollen: dies ist unsere Stadt!

Ab 10 Uhr findet die Kundgebung der Gewerkschaften zum 1. Mai auf dem Marktplatz statt.

Um 12 Uhr stellt sich unser Zug zur Gegendemonstration auf, los geht´s um 12.30 Uhr,

13 Uhr Kundgebung, u.a. mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Es ist wichtig, dass wir ganz viele sind! Bitte laden Sie in allen Gemeinden und Gruppen ein.

Es ist wichtig, dass wir so viele sind, dass die Neonazis keinen Platz in unserer Stadt haben!

Unsere Überschrift heißt: Worms steht auf für Menschlichkeit!

Wir dulden Rassismus und Flüchtlingshetze bei uns nicht.

Runder Tisch der Luthergemeinde Worms, Pfarrer Fritz Delp