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Pressemitteilung: Aufstehen gegen Rassismus

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2018-03-17 Mahnwache Aufstehen gegen Rassismus

Unter diesem Motto beteiligten sich Aktive vom Helferkreis Asyl Worms, dem Runden Tisch gegen Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus der Luthergemeinde, der VVN –BDA-Worms am Samstag, 17.3. mit einer Mahnwache am internationalen Aktionstag „March against racism“, der zeitgleich in zahlreichen deutschen Städten und in Metropolen wie Athen, Barcelona, Budapest, Istanbul, London, Paris – stattfand. Trotz extremer Kälte nahmen mehr als 30 Menschen an der Mahnwache teil.

Die Initiatoren nutzten den Winzerbrunnen, um mit Plakaten auf die mehr als 180 Opfer rechtsradikaler Gewalt seit 1990 hinzuweisen. Angelika Wahl vom Helferkreis Asyl Worms erinnerte an die 2200 tätlichen Angriffe auf Flüchtlinge und ihre Unterkünfte, die 180 Angriffe auf Flüchtlingshelfer, die 950 Angriffe auf Moscheen und die 1453 antisemtischen Straftaten im Jahr 2017, die das Bundesinnenministeriums offiziell bestätigt habe. Der Sprecher der VVN/BdA Worms Reiner Schalk hinterfragte in seinem Redebeitrag die Programmatik der AFD und begründete eindrücklich, dass diese Partei keine Alternative sei. Sie sei neoliberal und überspiele ihre teilweise reaktionären Ansichten zu Schule, Familie und ihre Forderung nach weiterem Abbau von sozialen Rechten für Arbeitnehmer und Arbeitslosen durch fremdenfeindliche Parolen. Als Beispiel nannte er die Forderung dieser Partei nach Abschaffung der Arbeitslosenversicherungs-, und der Unfallversicherungsbeiträge zugunsten der Unternehmer.

Erfahrungen mit alltäglichem Rassismus – auch in Worms – schilderte Carlo Riva, Stadtverordneter der SPD, anschaulich in seinem Redebeitrag. Er wies auf das Gerichtsverfahren der Stadt Worms gegen vier Mitarbeiter des Ordnungsamtes hin, deren rassistische Positionen nicht mit der Tätigkeit im öffentlichen Dienst vereinbar seien und gegen die Oberbürgermeister Kissel konsequent vorgegangen sei. Carlo Riva begleitete die Mahnwache durch die Verteilung des Flugblatts „Stoppt die AfD“ und durch zahlreiche Gespräche mit Passanten. Katharina Schmitt, Stadtverordnete von Bündnis 90/Die Grünen, die umsichtig auch die Organisation der Mahnwache absicherte, betonte in ihrem Grußwort die Notwendigkeit von parlamentarischen Initiativen gegen Rechts und ermutigte zu weiteren Aktivitäten der Zivilgesellschaft.

Syrische Musiker konnten Passanten, die zufällig vorbeikamen, durch ihre musikalischen Beiträge fesseln und die Anliegen der Mahnwache auf ihre Weise transportieren. Uli Valnion, Gitarrist und Liedermacher, ließ es sich trotz angeschlagener Gesundheit nicht nehmen, antifaschistische Lieder vorzutragen und in einem flammenden Appell zur Teilnahme an der Kundgebung und Demonstration am 24. März in Kandel aufzurufen, wo seit mehreren Wochen rechte Gruppierungen Fremdenhass und Ängste schüren.

Die Veranstaltungsleiterin Angelika Wahl ergänzte, dass die Kundgebung und Demonstration „Wir sind Kandel“ u.a. von Ministerpräsidentin Dreyer, dem Speyerer Bischof Wiesemann, dem pfälzischen Kirchenpräsidenten Schad und DGB-Landeschef Murscheid sowie den Landeschefs von SPD, Grünen, FDP und Linke unterstützt werde und am Samstag, 24. März, um 12 Uhr ein Bus vom Wormatia-Stadion (Alzeyerstraße Worms) nach Kandel fahre. Interessierte können sich für die kostenfreie Mitfahrt beim DGB – mainz@dgb.de – anmelden.

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