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Humanitäre Katastrophe durch Grenzschließungen, Presseerklärung 1. März 2016 von PRO ASYL

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Griechenland

Humanitäre Katastrophe durch Grenzschließungen

PRO ASYL fordert Notfallplan zum Schutz von Flüchtlingen

Angesichts der dramatischen Szenen an der griechisch-mazedonischen Grenze und der sich zuspitzenden humanitären Katastrophe in Griechenland fordert PRO ASYL die EU-Staaten zu sofortigem Handeln auf. Umfassende humanitäre Hilfe und zügige Evakuierung von Schutzsuchenden in Griechenland müssen eingeleitet und die Grenzen entlang der Balkanrouten unverzüglich geöffnet werden.

Griechenland wird durch die Abwehrmaßnahmen an den europäischen Binnengrenzen zur Sackgasse für Flüchtlinge. Das Land ist nicht in der Lage, die Versorgung von Schutzsuchenden und Zugang zu fairen Asylverfahren sicherzustellen. Der Europa-Referent von PRO ASYL, Karl Kopp, zurzeit in Athen, berichtet: „Tausende Flüchtlinge campieren auf den Straßen Athens, es fehlt am Nötigsten, während täglich weitere Flüchtlingsboote auf den griechischen Inseln anlanden.“ Die Zahl der Gestrandeten wird mit aktuell zwischen 22.000 und 27.000 angegeben; laut griechischem Migrationsminister Yannis Mouzalas könnte sie in den nächsten Tagen auf 70.000 steigen. Insgesamt sind UNHCR-Angaben zufolge seit Jahresbeginn 120.000 Personen in Griechenland angekommen – rund zwei Drittel davon Frauen und Kinder.

„Es muss ein Notfallplan her“, so Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL, „die Schutzsuchenden dürfen nicht zum Spielball zwischen den EU Staaten werden. Das Geschacher, wer und wie am effektivsten die Grenzen schützt, ist zutiefst inhuman.“ Die Hauptverantwortung für die sich weiter zuspitzende humanitäre Katastrophe sieht PRO ASYL bei der österreichischen Regierung und bei allen, die zusehen, schweigen und nicht handeln. Wer seine Grenzen schließt, löst eine Kettenreaktion der Schäbigkeiten aus – in Mazedonien werden Schutzsuchende mit Tränengas brutal am Grenzübertritt gehindert.

PRO ASYL fordert eindringlich: Europa muss handeln. Eine weitere Zuspitzung der humanitären Katastrophe kann nur verhindert werden, wenn den Schutzsuchenden die Weiterreise ermöglicht und ein Asylverfahren in europäischen Staaten gewährt wird.

PRO ASYL steht Ihnen für Rückfragen und weitere Informationen gerne zur Verfügung:

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